Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 064 (Sendung vom 21.10.1979)

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Filmfälle

Miese Masche mit dem Schmerz

  • Details: Anna Schneider nimmt auf Trauergottesdienst nach über 50 Ehejahren Abschied von Ehemann. Neffe Peter hatte bereits zuvor Schreinergeschäft des Mannes übernommen, steht auch jetzt Frau Schneider bei. Sie muss nun mit Einsamkeit fertig werden, aber auch alle Nachlassfragen regeln. Mann hatte alles allein erledigt, sie muss erst nachsehen, was sie an Papieren findet und will sich dann mit Neffen besprechen. Würdiger Grabstein soll aber schnellstmöglich besorgt werden, da sie Holzkreuz auf Urnengrab lieblos findet. Möchte dabei eigentlich nicht sparen, aber erhebliche Beerdigungskosten sind bereits angefallen. Man einigt sich deshalb, günstigeren Marmor statt Granit sowie einfache Schrift zu nehmen, zusammen für 550 DM. Nach einigen Tagen ruft Fremder bei ihr an, behauptet, dass Ehemann Lebensversicherung in Höhe von 10.000 DM abgeschlossen hatte. In Wahrheit hat er Information über Todesfall aus der Zeitung, erfragt geschickt, ob jemand bei Frau Schneider ist oder sie unterstützt. Gibt vor, dass letzte vier Raten auf die Lebensversicherung ausstehen, weshalb Versicherungssumme nicht ausgezahlt werden kann. Will sich aber erkundigen, ob Kulanzregelung möglich ist. Mann kommt dann persönlich vorbei, stellt sich als Herr Kuhn vor und deutet Auszahlungsmöglichkeit durch "Mogelei" an. Frau Schneider lehnt entschieden ab, doch Herr Kuhn beschwichtigt: Alles könne korrekt geregelt werden, wenn nur die Beitragsrückstände von 420 DM sofort beglichen würden. Fall sei klar, Beratung mit Neffen überflüssig. Sie holt Geld aus dem Schrank und gibt es ihm, glaubt sich jetzt doch den favorisierten Grabstein aus Granit mit aufwendiger Inschrift leisten zu können. Herr Kuhn meldet sich nicht mehr, kauft Zeitungen, um neue Todesanzeigen zu sichten. Frau Schneider hat 420 DM verloren, muss nun auch noch teuren Grabstein zahlen.
  • Darsteller: Ellen Waldeck als Frau Schneider, Karlheinz Lemken als Neffe Peter, Kurd Pieritz als Steinmetz, Karl Heinz Hess als Herr Kuhn
  • Zitate: Frau Schneider: "Wissen Sie, mein Mann und ich, wir haben immer gesagt: «Unrecht Gut, das gedeihet nicht», und so soll's auch bleiben" - Herr Kuhn: "Tjajaaa...". Studio-Ede: "Obwohl unsere Redaktion wirklich Einiges gewöhnt ist, hat uns in diesem Fall schlicht die Wut gepackt".
  • Besonderheiten: Ede appelliert an Freunde und Bekannte von Hinterbliebenen, gerade auch bei Abwicklung von Alltagsangelegenheiten beizustehen.
  • Bewertung: ***

Fauler Trick mit falschem Mitleid

  • Details: Betrüger setzen auf Hilfsbereitschaft ihrer Opfer und versuchen, besondere Solidarität unter Verkehrsteilnehmern zu nutzen: Mann gibt sich an Autobahnrastplatz als Fernfahrer aus, besitzt auch Fachkenntnisse aus der Branche, spricht Auto- oder Lkw-Fahrer um Mitfahrgelegenheit an. Brummifahrer ist bereit, ihn mitzunehmen. Während gemeinsamer Fahrt erzählt Betrüger Geschichte von schwerem Unfall: Chef saß mit im Fahrzeug, Sonntagsfahrer fädelte sich überraschend vor ihm ein. Er musste Steuer herumreißen, prallte gegen Leitplanke, schlitterte in Böschung. Kam selbst mit blauen Flecken davon, aber Chef erlitt Gehirnerschütterung und schwere Gesichtsverletzungen. Zugmaschine völlig hinüber, Unfallverursacher entschwunden. Nach dieser Vorgeschichte erwähnt er Verlust seiner Papiere. Erläutert, dass Freund ihn nach Unfall mitgenommen hatte und er dann Sachen, Papiere und Geld in dessen Fahrzeug vergessen hätte. Will deshalb jetzt zu diesem Freund fahren, danach neue Zugmaschine holen. Kommt dann auf paar Mark zu sprechen, die er sich in momentaner Notlage gerne leihen würde. Brummifahrer ist nicht begeistert, lässt sich aber doch bewegen, ihm 50 DM zu überlassen. Betrüger kann nicht gebeten werden, sich auszuweisen, da ja Papiere nicht zur Hand sind. Nachdem er an Rastplatz aussteigt, hört Helfer nichts mehr von ihm. Betrüger sucht sich gleich nächstes Opfer mit derselben Geschichte.
  • Darsteller: Edgar M. Böhlke als Betrüger, Curt Reich ohne Toupet als Brummifahrer
  • Zitate: "Aber im Moment hab' ich halt überhaupt keine Kohle! Ich kann mir nich' mal 'n verdammtes Bier kaufen! Weißt du was, du kannst mich dann an der Raststätte Medenbach rauslassen. Der wohnt nämlich in Wiesbaden. Das ist da ganz in der Nähe. Bis heute abend wird er ja zu Hause sein, nä? Dann hol' ich mir erst mal meine Sachen. Morgen früh fahr' ich gleich nach Würzburg, zu unserer Niederlassung und hol' meine neue Zugmaschine. -- Sag mal ... kannst mir vielleicht 'n paar Mark leihen?"
  • Besonderheiten: Ede sieht durch Trick notwendige Hilfsbereitschaft auf Straßen untergraben, warnt vor unwahrscheinlichen Unglücksgeschichten. Tipp: Mitfahrer bei Notlage einfach zur Autobahnpolizei fahren, die weitere Hilfe leisten kann. Präventiver Hinweis: Betrüger, der stets Falschnamen "Lautenschläger" verwendet, ist erfolgreich mit dieser Masche unterwegs.
    Raststätte Medenbach besteht auch heute, nordöstlich von Wiesbaden beidseits der A3.
  • Bewertung: **

Neue Variante vom Heiratsmarkt

  • Details: Marianne Krüger arbeitet seit vielen Jahren als Garderobiére in einem städtischen Theater, wodurch sie viel Menschenkenntnis gesammelt hat. Sie erwähnt einer Schauspielerin im Gespräch, dass sie sich am Folgetag mit einem Vertreter einer Heiratsvermittlungsfirma treffen würde, bei welcher sie sich für die Mitarbeit zwecks Nebenverdienst interessiert. Besagtes Heiratsinstitut bietet Einsatz als freie Mitarbeiterin an. Vertreter erklärt die Arbeitsweise. Inserate muss Frau Krüger selbst schalten, danach würden sich Interessenten bei ihr melden. Die für Kunden fällige Preise kommen ihr zwar hoch vor, aber der Vertreter beschwichtigt mit geschickter Schönfärberei. Sie muss zudem eine einmalige Schutzgebühr von 5.000 DM an die Firma entrichten und benötigt dafür einen Kredit, wozu der Vertreter auch seine Hilfe anbietet. Die Unternehmung rollt an und es melden sich in der Tat heiratswillige Interessenten – wenn auch weitaus weniger, als es der Vertreter ausgemalt hatte. Zudem bestätigt sich die Wahrnehmung von Frau Krüger, dass die Preise zu hoch seien: Jene Heiratskandidaten, welche sich schließlich mit ihr zwecks Vermittlung und Vertragsanbahnung treffen, nehmen die Dienstleistung nicht in Anspruch, nachdem sie von den Kosten erfahren haben. Die in kaufmännischen Angelegenheiten unerfahrene Frau kann aus dieser Lage praktisch keine Abschlüsse und somit Provisionen für sich erwirtschaften. Das Heiratsinstitut lehnt die Rückzahlung der Schutzgebühr ab und verweist darauf, dass sie sich mehr anstrengen müsse. In der Praxis führt das auch mit neuen Inseraten nicht zum Erfolg, das Ergebnis der Nebenbeschäftigung waren am Ende nichts als Kosten.
  • Darsteller: Wolfgang Borchert als Regisseur, Gerda-Maria Jürgens als Marianne Krüger, Werner Cartano als Vertreter des Heiratsinstituts, Anne Schermutzki als Freundin der Heiratsinteressentin, Joachim Wolff als Herr Friedrich, Irmgard Jedamzik als Schauspielerin
  • Zitate: "Was, 5.000 Mark – so viel hab ich nicht auf einmal ... könnte man das nicht mit meinen Provisionen verrechnen?" – "Nein, Frau Krüger, das geht nicht!"; "Sie könnten doch einen Kredit aufnehmen, bei 3.000 Mark ist das überhaupt kein Problem, schließlich haben Sie Ihre Anstellung am Theater."; "Also ehrlich, Frau Krüger, das kann doch nicht wahr sein ... 2.800 Mark!"; "Sie dürfen den Kopf nicht hängen lasser, Krügerin. Sie schaffen das schon!"
  • Besonderheiten:
  • Bewertung: **

Experiment: Kleiner Scheck - großer Schreck

  • Details: Bernd Schröder durchforstet Glückwünsche-Spalte der Tageszeitung nach älteren Herrschaften, ruft sie anschließend an und gibt sich als Störungsstelle der Bundespost aus; aus Wohnstraße des Opfers sei Störung gemeldet worden, er müsse vorbeikommen und das überprüfen; schraubt jeweils Telefonhörer auf, sprüht Dosen-Druckluft rein und kassiert anschließend 4,90 DM; lässt sich aber jeweils Scheck geben, da er kein Bargeld kassieren dürfe; bekommt anstandslos Schecks bzw. Vollmachten ausgestellt; Bernd Schröder verändert anschließend die eingetragenen Summen zu 44,90 DM, 84,90 DM und 104,90 DM; Banken zahlen die Beträge anstandslos aus
  • Besonderheiten: Ede gibt im Anschluss folgende Tipps: Zum einen keine Schecks für kleine Beträge ausstellen, zum anderen vor und nach der Zahl bzw. der ausgeschriebenen Summe Striche ziehen, damit Scheck nicht nachträglich verändert werden kann.
    Beim zweiten Versuch hört man das alte Freiziechen (den alten Wählton): das Morse-A; laut Datum auf den Schecks erfolgte das Experiment im August '79 und das bis heute verwendliche durchgängige Freizeichen wurde ab September '79 eingeführt
  • Bewertung: ***

Bemerkungen

Vorherige Sendung: VF 063 (Sendung vom 27.05.1979)

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