Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 108 (Sendung vom 20.05.1988)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Scheckkartenbetrug mit PIN-Diebstahl

  • Details: Die Eheleute Franz und Else Deinhard finden nach einem Winterspaziergang ihren abgestellten Golf mit eingeschlagener Seitenscheibe und offener Beifahrertür vor. Die Handtasche hinter dem Sitz ist zwar nicht entwendet, dafür aber Deinhards Brieftasche aus dem Handschuhfach. Sie fahren sofort zum nächsten Polizeirevier, um Anzeige zu erstatten. Neben etwas Bargeld und Visitenkarten ist die Scheckkarte in der Brieftasche gewesen. Die Polizei gibt den Hinweis, dass sich Täter jüngst sehr für solche Karten interessieren, „wegen der Geldautomaten“. Noch am gleichen Abend bekommt Herr Deinhard einen Anruf von einem vermeintlichen Kommissar Schneider der Kripo Frankfurt. Schneider gibt an, durch glücklichen Zufall sei nicht nur die Brieftasche schnell aufgefunden, sondern mit dieser auch gleich der Täter festgenommen worden. Allerdings stecke die Scheckkarte noch im Geldautomaten, aus dem der Täter Geld abheben wollte, und die Kripo benötige diese als „Beweisstück“, ohne welches der Täter wieder laufengelassen werden müsste. Auf die Frage Herrn Deinhards, wie er helfen könne, antwortet der vermeintliche Kommissar, dass die Polizei die „Codenummer“, also die Geheimzahl benötige. Hier wird Herr Deinhard stutzig, denn weder weiß er die Geheimzahl auswendig, noch könne er sicher sein, dass der Anruf wirklich von der Polizei ist. Der vermeintliche Kommissar gibt sich verständnisvoll und bietet an, dass er unter seiner Durchwahl zurückgerufen werden könne. Herr Deinhard notiert sich die Telefonnummer, anschließend sucht er die Geheimzahl in seinen Unterlagen und ruft dann die Telefonnummer zurück. Eine weibliche Stimme meldet sich mit „Kriminalpolizei Frankfurt" und stellt dann den vermeintlichen Kommissar durch, dem Herr Deinhard nun die Geheimzahl seiner Karte verrät. Wie das Geschehen weitergeht, kann sich gemäß der nun folgenden Abmoderation jeder gut vorstellen. Die freiwillige Weitergabe der Geheimzahl gilt als leichtfertiges Verhalten, wodurch der Geschädigte in der Regel auf seinem Schaden sitzenbleibe.
  • Darsteller: Michael Gahr als Franz Deinhard, Roswitha Schubert als Else Deinhard, Eberhard Wolf als Kommissar Schneider, Sabine Roller als Komplizin
  • Zitate:' "Wir müssen sofort die Polizei holen!" – "Wie denn? Gibt doch kein Telefon hier. Komm, steig ein, wir fahren aufs nächste Revier!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Austauschtrick

  • Details: Leonhard Storck, Besitzer und Betreiber einer Imbissstube, gerät ins Visier von Trickbetrügern. Sein Betrieb läuft gut, insbesondere wegen einer Großbaustelle in der Nähe. Kundenorientiert bietet er auch eine Auswahl beliebter Zigarettenmarken an. Ein etwa 20-jähriger Mann am Tresen spricht ihn eines Tages darauf an, ob er Interesse hätte, die Zigaretten günstiger einzukaufen – 10 DM pro Stange, mithin 2,80 DM Gewinn pro Schachtel. Der Betreiber lacht zunächst ungläubig, ist aber grundsätzlich interessiert. Der junge Mann stellt 400 Stangen für 4.000 DM in Aussicht. Auf skeptisches Nachfragen erklärt er, alles wäre gänzlich legal, sein Bruder, Betriebsberater, hätte diese Ware in Zahlung genommen, nachdem ein kleiner Spediteur Verbindlichkeiten nicht bedienen konnte. Der Spediteur wäre inzwischen pleite und der Bruder würde die Zigaretten nicht los. Auch die Frage nach der Steuerbanderole wird vom Anbieter bejaht. Storck will das Geschäft machen – es könne schon am Folgetag über die Bühne gehen, so der junge Mann. Tags darauf hält Leonhard Storck wie abgemacht die 4.000 DM in bar bereit. Allerdings erscheint nun ein anderer junger Mann in der Imbissstube und berichtet, sein Freund würde ihn schicken wegen des Zigarettengeschäfts, dessen Ankunft sich leider verzögert. Er wäre vorgeschickt, schon mal zu kassieren und dann auf die Ware zu warten. Recht direkt hält der Besucher ein Kuvert für das Geld bereit und meint beschwichtigend, er würde ja warten und erst mal ein Bier trinken. Nach etwas Zögern überreicht der Betreiber das Geld, das der junge Mann nun im Kuvert in die Innentasche seiner Jacke steckt. Dann nimmt er ein Bier und es vergeht eine volle Stunde, ohne dass der Lieferant mit den Zigaretten erscheint. Junger Mann meint, etwas müsse dazwischengekommen sein, und da er sowieso mal an die Luft müsse, gibt er Storck den Umschlag zurück und will draußen weiterwarten. Es herrscht bereits reger Mittagsbetrieb, und so legt der Wirt den Umschlag zunächst unbesehen weg. Derweil eilt der junge Mann zum bereitstehenden Auto mit seinem wartenden Komplizen vom Vortag. Er zeigt die erfolgreich erschwindelten 4.000 DM und damit fahren die beiden davon. Was im Briefumschlag, den Leonhard Storck zurückbekommen hat, enthalten war, zeigt Ede sodann in der Abmoderation: Zeitungspapier in Banknotengröße! Mit diesem Austauschtrick seien reihenweise nicht nur Kioskbetreiber, sondern auch Schmuckgeschäfte geschädigt worden.
  • Darsteller: Gisbert Rüschkamp als Leonhard Storck, Matthias Leja als Betrüger #1, Paul E. Frielinghaus als Betrüger #2
  • Zitate: "Ich hab' mich nur gewundert, weil man ja meistens in Imbissstuben nur Automaten sieht!" – "Hatt' ich auch mal. Aber da sind die Leute immer erst zum Geldwechseln gekommen, und dann war das Ding dauernd kaputt."; "Hört sich alles ganz gut an, wann könnten wir denn da ins Geschäft kommen?" – "Je früher, desto lieber. Wenn Sie wollen, gleich morgen. Mein Bruder ist heilfroh, wenn er die Pakete los ist." – "OK!"; "Ich kapier das nicht, da muss was dazwischengekommen sein." – "Scheint mir auch so." – "Passen Sie mal auf, ich muss mal an die Luft, hier ist Ihr Geld, ich warte draußen weiter."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Aus dem Gespräch ergibt sich, dass damals der Verkaufspreis einer Schachtel Zigaretten bei 3,80 DM lag. Die Stange enthält 10 Schachteln.

Vermeintliche Erbschaften

  • Details: Josef Mildner und seiner Frau wird ein Einschreibebrief aus Großbritannien zugestellt. Ein gewisser Mr. Quinn kündigt darin eine Erbschaft in Australien an. Mildners wissen davon gar nichts, das Erbe soll von jemandem sein, der um die Jahrhundertwende dorthin ausgewandert ist. Es soll sich um ein Grundstück der Größe 70 acres handeln im Gesamtwert von etwa 400'000 AUD. Mildners müssten allerdings innerhalb von 10 Tagen einige Dokumentkopien und 200 GBP zurücksenden. Am Folgetag begibt sich Herr Mildner auf die Bank, Dort erfährt er zunächst Umtauschkurse für AUD und GBP und bezieht auch die 200 Pfund in bar. Danach senden Mildners dieses Bargeld und die verlangten Unterlagen gemäss Instruktionen zurück und hören fortan in der Sache nichts mehr. Die britische Adresse gehört zu einem recht anonymen Bürohaus in London, in welchem auch nur kurzfristige (Briefkasten-)Anmietungen möglich seien. Die Abmoderation blendet noch einen Brief ein, der zur selben Masche gehört: an Ärzte adressiert, geht es dort um angeblich geerbte amerikanische Aktien von einem dankbaren ehemaligen Patienten. Die Vorauszahlung wird dort gleich mit 800 GBP beziffert.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Gott sei Dank, deutsch. Du, der Brief ist in Deutsch geschrieben." [ho, ho, ho]; "Aber was für ein Deutsch! Hör' dir mal den Satz an: «Ist nach Fristablauf in der Wahrnehmung der Rechtssicherung der Hinterlassenschaft des deutschstämmigen Verschiedenen Ihres Familiennamens mit den hier bekannten Personalien und Daten in gesicherter Auffolge.»"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Mildners schlagen die Flächeneinheit "acre" nach und beziffern es mit 0.4 Hektar / Der Bankangestellte gibt den Devisenkurs für AUD mit 1,23 DM an. Der Barbezug von 200 GBP schlägt mit 613 DM zu Buche.

Aktuelle Kurz-Warnungen

  • Windige Vertreter: Im Kielwasser der aktuell geplanten Gesundheitsreform und der im Bundestag diskutierten Einsparmöglichkeiten würden diese besonders bei betagten Bürgern erscheinen und beispielsweise verkünden, dass es demnächst kein Sterbegeld von den Krankenkassen gäbe. Es sei damit eine private Sterbegeldversicherung angezeigt, deren Abschluss mit diesem Bluff erreicht wird. Ede betont, dass jedoch keinesfalls die Streichung des Sterbegeldes für ältere GKV-Mitglieder im Raum stünde.
  • Nebenbeschäftigungsschwindel: mit Einschweißen von Briefmarken in Klarsichtfolien soll ein einträglicher Nebenverdienst erreicht werden. Wie bei solchem Schwindel üblich, muss man erst Geld vorstrecken, in diesem Fall ca. 70 DM für Klarsichtfolien und Briefmarken. In der Praxis sei damit kein Verdienst zu erzielen, da die eingereichten Schaupackungen stets so lange bemängelt würden, bis die Arbeitskräfte entnervt aufgäben. Der Einsatz für das Material, das selbstredend ebenfalls bei weitem keine 70 DM wert sei, wäre damit verloren.
  • Rechnungsschwindel: zum Zeitpunkt des Rechnungsversandes der Bundespost an Inserenten in den Gelben Seiten verschickt eine windige Firma täuschend ähnliche Rechnungen, mit denen suggeriert werden soll, dass sich diese auf solche Einträge beziehen. In Wirklichkeit bezahle man damit einen (nicht bestellten) Eintrag in einem weitgehend unbekannten Branchenbuch, das nichts mit der Bundespost zu tun hat.

Bemerkungen

  • Sendung beginnt unmittelbar mit einer etwa einminütigen Filmszene als Vorgriff auf den Filmfall 1. Die Szene zeigt mehrere am Bankautomaten wartende Kunden. Eine ältere Frau ist gerade an der Reihe und überlegt sich deutlich wahrnehmbar ihre PIN. Erst beim zweiten Mal tippt sie diese richtig ein. Die dicht hinter ihr stehenden zwei Männer erfahren so die Geheimzahl und stehlen sodann mit einem geübten Griff ihre EC-Karte aus der Handtasche. Da sie praktischerweise nach ihr selbst an die Reihe kommen, bedienen sie sich sogleich aus ihrem Guthaben.
  • Sendung ohne Experiment

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