Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 168 (Sendung vom 30.03.1999)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Filmfälle

Währungsschwindel: Der Euro kommt

  • Details: Bei der betagten Frau Junkersfeld läutet eines Tages ein seriös gekleideter Mann und stellt sich als "Künzel von der Sparkasse" vor. Er kommt gleich auf den Punkt, nämlich auf das vermeintliche Konto der alten Dame bei seinem Hause. Obwohl die Frau entgegnet, sie habe ihres bei der Bank, gelingt es dem Besucher, die Unterhaltung fortzuführen. Mit der Ankündigung, am Folgetag würde der Euro eingeführt und er würde in diesem Zusammenhang beraten, erschleicht er sich Zutritt in ihre Wohnung. Am Wohnzimmertisch trägt er dann dick auf: Die D-Mark wäre ab dem Folgetag ungültig. Es müsse somit bis morgen in den neu eingeführten Euro umgetauscht werden. Frau Junkersfeld ist nicht gerade angenehm überrascht, dass das so plötzlich kommt und sie nun rasch erneut deshalb auf die Bank müsse. Der Besucher kommt ihr aber damit entgegen, dass er ihr diesen Botengang abnehmen könne. Seine Frage nach Bargeld in der Wohnung bleibt fast ohne Erfolg, da sie alles auf dem Sparbuch hätte; dann fallen ihr aber die eisernen Barreserven von über 2000 DM ein, die sie kurzerhand dem Besucher aushändigt, damit dieser den Umtausch vornimmt. Er stellt eine Quittung aus und gibt an, in etwa einer Stunde mit dem Gegenwert in Euro wiederzukommen.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Also, wenn Sie nicht sagen, was Sie wollen, dann mach' ich nicht auf!"; "Morgen kommt der Euro! Unsere Bank bietet einen Beratungsservice. Aber wenn Sie keinen Rat brauchen, dann geh' ich wieder!"; "N-nein! Moment ... kommen Sie doch 'rein!"
  • Bewertung: *
  • Besonderheit:
    • Abmoderation zeigt eingeblendet den 01.01.2002 als das damals noch "voraussichtliche" Ausgabedatum der Euro-Banknoten und -münzen.
    • Der allererste Vorsicht-Falle-Filmfall in VF 001 (Sendung vom 24.03.1964) präsentiert einen vom Wesen her gleichartigen Währungs- resp. Umtauschbetrug. In beiden Fällen natürlich die Vorsicht-Falle-Oma im Visier.

Taschendiebstahl nach Pferderennen

  • Details: Die in diesem Fall vorgestellten Diebe bewegen sich dort, wo sie größere Mengen Bargeld im Umlauf wittern. Dem Wettkunden Erich Deusser werden etwa 2000 DM Gewinn ausbezahlt, das durch ein Telefonat mit seiner besseren Hälfte auch einem Trickdieb-Duo bekannt wird, wovon er freilich nichts merkt. Während der Gewinner auf die Abholung durch seine Partnerin wartet, beobachtet er, wie ein Passant scheinbar unbemerkt sein Portemonnaie verliert und dieses von einem Finder kurzerhand aufgehoben und eingesteckt wird. Er spricht letzteren kritisch darauf an und verweist auf den Eigentümer, der in etwas Entfernung noch zu sehen ist. Herr Deusser ruft nach dem Eigentümer, der auch herbeieilt und scheinbar überrascht feststellt, seine Brieftasche verloren zu haben. Der Finder gibt an, dass er ihm diese gerade bringen und zurückgeben wollte, was der Wettkunde aber anzweifelt. Der Brieftaschenbesitzer beanstandet subito, dass das ganze Geld aus dem Portemonnaie weg sei, mehrere hundert Mark. Der Finder meint, Herr Deusser müsse das Geld an sich genommen haben, was dieser brüsk zurückweist. Fast eskaliert ein Streit, als der Besitzer die Idee vorbringt, jeder der beiden solle seine Brieftasche zeigen und dann würde sich herausstellen, wo sein Geld sei. Er hätte auf einigen Banknoten Telefonnummern notiert. Der Finder gibt scheinbar klein bei und überreicht seines zur Prüfung. Auch der Wettkunde reiht sich ein. Als der "Besitzer" beide Brieftaschen hat und scheinbar den Inhalt prüft, fällt unvermittelt diejenige des Finders zu Boden, was letzterer auch beanstandet und sie dann aufhebt. Danach steht als Ergebnis fest, dass keiner der beiden das vermeintlich weggekommene Geld hat. Der Portemonnaie-Verlierer bedankt sich, Herr Deusser eilt davon und sodann ist auch seine Partnerin zur Abholung angekommen. Als diese im Auto den Wettgewinn sehen will, stellen sie fest, dass nicht mehr als etwa 50 DM im Portemonnaie sind. Herr Deusser realisiert, dass der vermeintliche Verlierer und der vermeintliche Finder als eingespieltes Diebespaar mit einem Ablenktrick sein Geld an sich nahmen. Während der "Finder" sein Portemonnaie vom Boden aufhob und lauthals die Unsorgfalt rügte, steckte der "Verlierer" rasch das Bargeld von Herrn Deusser ein. Er rennt kurz zurück, doch das Duo ist bereits über alle Berge.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Das sind aber keine 2000 ..."; "Mensch, das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich Idiot! Die haben mich voll verarscht, ey!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit:

Nebenschäftigungsangebot übers Internet

  • Details: Verwitweter Wasserbauingenieur Walter Göttmann lebt mit Tochter Susanne in Niederbayern und ist derzeit arbeitslos. Ein befreundeter Unternehmer bietet ihm einen auf einige Monate befristeten Einsatz an, in der er in der darauffolgenden Woche starten könne. Gleichzeitig nutzen Susanne und eine Freundin das Internet zum Chatten und stoßen dabei zufällig auf die Werbung der Firma Datagent für eine Heimarbeitstätigkeit. Die Mädchen drucken die Information für Herrn Göttmann aus, und dieser sieht nach Durchlesen Fantasie darin. Immerhin sei es eine längerfristige selbstständige Tätigkeit, die vom Heimbüro ausgeübt werden könne und einen guten Verdienst böte. Kurzerhand ist er dann bei Datagent in München vorstellig. Dort wird ihm das Konzept erläutert: es handle sich um eine Art Vermittlung im privaten Anzeigenmarkt, wobei Angebote und Gesuche vom Computer zusammengeführt ("gematcht") würden. Der selbstständige Vermittler müsse Inserenten über die Dienstleistung informieren und das Schalten einer kostenpflichtigen Anzeige bei Datagent erreichen, worauf er Provisionen erzielt. Dafür kann er Zeitungen mit Anzeigen auswerten. Jeder solche Partner bekommt ein Gebiet zugewiesen, in dem er nach Angaben von Datagent exklusiv tätig ist. Das Gebiet Niederbayern ist scheinbar bereits vergriffen, doch der Vertreter der Firma meint, dass da jemand gerade abgesagt hätte. Nach kurzem Anruf bei der Sekretärin meldet diese, das Gebiet Niederbayern sei wieder frei, aber "nur bis morgen", so müsse sich Herr Göttmann sofort entscheiden. Das tut er auch, aus Sorge, dass dieser Bezirk sonst anderweitig vergeben wird. Für Programm und Unterlagen muss er allerdings eine "Aufnahmegebühr" von 900 DM bezahlen, die angeblich bei einer Kündigung rückerstattet würde.
    Zu Hause ist zunächst die Freude über den neuen Einsatz groß, der in Aussicht gestellte Verdienst von mindestens 5000 DM monatlich stimmt euphorisch. Die Tochter, angehende Jurastudentin, findet beim Durchlesen des Vertrags allerdings rasch diverse Passagen zuungunsten des Heimarbeiters. Dennoch rollt die Unternehmung an. Herr Göttmann sagt zunächst den befristeten Einsatz bei seinem guten Bekannten ab, trotz Dringlichkeit für diesen. Dann beschafft er sich das notwendige Büromaterial und meldet das Gewerbe an. Sodann ruft er Inserenten in Zeitungen an, bringt ihre Adresse in Erfahrung und verschickt dann Informationsmaterial zum Dienst von Datagent. Das Ganze bleibt ohne Erfolg: nicht nur nimmt niemand den kostenpflichtigen Eintrag von Datagent in Anspruch, zunehmend monieren die Angerufenen mit der Zeit auch bereits erfolgte Kontaktversuche anderer Personen im Namen von Datagent. Herr Göttmann erkennt, dass diese Entwicklung unhaltbar ist und fährt zur Klärung und Beschwerde wieder zu Datagent nach München. Die bei Abfahrt angetroffene Nachbarin, welche die Gewehre ihres verstorbenen Mannes verkaufen will, lehnt kurzerhand den Datagent-Service gegen Gebühr ebenfalls dankend ab.
    Bei Datagent in München beschwert sich Herr Göttmann lauthals über die Zustände, namentlich wolle niemand das Datagent-Angebot nutzen, da dieses zu teuer sei; zudem würden andere in seinem Gebiet Inserenten kontaktieren, obwohl die Firma ihm exklusiv den Bezirk Niederbayern zugewiesen hätte. Der Vertreter von Datagent teilt lapidar mit, sie könnten nicht helfen, und kündigt kurz darauf den Vertrag mit Herrn Göttmann, da dieser die Tätigkeit "nicht richtig anpacke". Der von Datagent und seiner in der Praxis nicht funktionierenden Heimarbeit desillusionierte Herr Göttmann will seinerseits auch die Trennung. Als er die erwartete Rücküberweisung der 900 DM vorbringt, lehnt der Datagent-Vertreter dies ab. Zu Hause wird ihm klar, was der Tochter im Kleingedruckten bereits zu Beginn aufgefallen ist: Rückerstattung erfolgt nur, wenn er nachweist, in einem Monat mindestens in 500 Fällen das Angebot von Datagent erfolglos unterbreitet zu haben. Die Möglichkeit eines solchen Nachweises bedingt jedoch Versandmethoden (z.B. Einschreiben), die insgesamt einiges mehr kosten als die im Raum stehende Rückerstattung von 900 DM. Frustriert entsorgt Herr Göttmann die Unterlagen zu Datagent. Zu allem Übel kann er zu diesem Zeitpunkt auch den befristeten Einsatz bei seinem Freund nicht mehr antreten.
    Die Abmoderation führt aus, dass er mit einem Rechtsanwalt einen Prozess gegen Datagent führen und allenfalls gewinnen hätte können, das Risiko aber zu hoch erschien und die Mittel von Herrn Göttmann aufgebraucht waren.
  • Darsteller:
  • Zitate:
    • "Ja, Datagent, Göttmann, guten Tag. Ich habe Ihre Anzeige gelesen und möchte Ihnen ein Angebot unserer Firma zuschicken. Könnte ich vielleicht Ihre Adresse ... bitte? Aber ... ich habe noch gar nicht angerufen, ich meine, jetzt zum ersten Mal! 'tschuldigung, aber da muss bei Datagent was schiefgelaufen sein, äh, mit der Koordination, 'tschuldigung, ich ... hallo?!"
    • "Susanne sagte mir aber, dass ich bei Ihnen was bezahlen müsste, stimmt das?"; "Eine kleine Gebühr, ja."; "Ach nee, dann annonciere ich lieber in «Suchen und Finden», das kostet nichts. Auf wiederschau'n!"
    • "Einverstanden! Ich schick' Ihnen den Krempel zurück, und die 900 Mark können Sie mir überweisen!"; "Sie bekommen keinen Pfennig."; "Wieso? Das steht doch im Vertrag!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit:
    • Damals gebräuchlicher Internetbrowser Netscape Navigator im Filmfall sichtbar.
    • Der Vertreter von Datagent spricht von 200 DM Provision für jeden neuen Eintrag eines Inserenten, den der Heimarbeiter gewinnt. Hier muss sich die Frage aufdrängen, wieviel der Inserent für den Eintrag bei Datagent hätte bezahlen müssen, um nur schon diese Provision zu erwirtschaften.

Autokauf mit Hindernissen

  • Details: Der betagte Golf Cabrio des Verwaltungsangestellten Carlo Brinkmann aus dem Raum Stuttgart erleidet einen kapitalen Motorschaden nach dem Riss des Zahnriemens. Vor vollendete Tatsachen gestellt, macht er sich auf die Suche nach einem Nachfolgewagen, der gemäß seiner Vorliebe wieder ein Cabrio sein soll. Derweil ist unabhängig hiervon Lothar Sauer in Nürnberg dabei, sein BMW 325i-Cabriolet zu verkaufen, der in ausgesprochen gutem Zustand ist. Zwei Trickdiebe haben als Kaufinteressenten seinen Wagen probegefahren und angesehen. Den Halter geeignet abgelenkt, tauschen sie den Zweitschlüssel des Autos aus, ohne die Absicht, den Wagen je zu kaufen. Bei der Verabschiedung unter dem Vorwand, der Preis sei mit 24'000 DM für den Moment zu hoch, übergeben sie dem Halter so einen falschen Schlüssel und nehmen den echten mit.
    Der BMW wird sodann von den Gaunern inseriert und von Carlo Brinkmann sogleich als möglicher Nachfolgewagen erspäht. Jetzt kostet er ausgesprochen günstige 15'000 DM, so dass Herr Brinkmann nach "einem Haken" fragt. Es gäbe keinen, jedoch sei nur Barzahlung auf die Hand akzeptiert. Der Verkäufer bietet dazu einen neutralen Treffpunkt in Stuttgart an. Gesagt, getan - Herr Brinkmann und seine Partnerin sind überzeugt und kaufen das Auto, den sich die Diebe zuvor mit dem ausgetauschten Schlüssel aneignen konnten. Am Folgetag ist der zunächst noch zufriedene Käufer auf der Zulassungsstelle zur Ummeldung. Dort gibt der Computer den Hinweis aus, der Wagen sei gestohlen. Die Angestellte ruft, von Herrn Brinkmann unbemerkt, sofort die Polizei. Zwei Beamte kommen, nehmen ihn auf das Revier mit und stellen den Wagen sicher. Zwar konnte Herr Brinkmann strafrechtliche Konsequenzen gegen sich sehr schnell abwenden. Da man an gestohlenem Gut aber auch gutgläubig kein Eigentum erwerben kann, hat er den bezahlten Kaufpreis verloren, da der Wagen dem Eigentümer - Herrn Sauer in diesem Fall - zurückgegeben werden muss.
  • Darsteller:
  • Zitate: "Tja, Meister. Das war's dann wohl! Der Zahnriemen ist gerissen. Da brauchen Sie 'n neuen Motor. Und wenn's mich fragen - wahrscheinlich 'n neues Auto." / "Tag! Haben Sie bei uns angerufen?"; "Ja - des sind die Papiere, und der Herr sitzt da drüben, der Mann mit der Zeitung."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheit:

Experiment: Das offene Auto an der Tankstelle

  • Details: Typisch geschäftiger Freitag am Mittleren Ring in München. Viele Automobilisten sind am Abend ins Wochenende unterwegs und tanken zuvor auf. "Kaum jemand" würde für den Gang zur Kasse das Fahrzeug abschließen, heißt es. Experimentator Andreas Geiß nimmt solche offenen Fahrzeuge ins Visier. Aus diversen Wagen nimmt er beträchtliche Beute mit, darunter den Aktenkoffer eines Geschäftsmanns im Außendienst, die Handtasche einer jungen Frau, diverse volle Einkaufstaschen aus einem Kleinwagen, und erneut eine Handtasche einer jungen Fahrerin. Die Bestohlenen merken meist schnell, dass die Sachen weggekommen sind. Sie werden bei deren Rückgabe auf die Risiken aufmerksam gemacht. In einem neuen Porsche-Cabriolet im Wert von etwa 100'000 DM steckt gar der Zündschlüssel, während sein Fahrer an der Kasse zahlt. Diesen Sportwagen setzt der Experimentator alsbald in Bewegung, woraufhin der Bestohlene hinterherläuft. Einen echten Dieb hätte er so freilich nicht einholen können. Zu seinem Glück verlässt der Experimentator das Tankstellengelände nicht.
  • Bewertung: ***

Vorherige Sendung: VF 167 (Sendung vom 22.12.1998)

Nächste Sendung: VF 169 (Sendung vom 18.05.1999)

Zurück zur Übersicht: Vorsicht Falle – Alle Sendungen